Tuesday, June 26, 2007

Die Zeit vergeht...und es ist heiss

Wie doch die Zeit vergeht, ueber zwei Monate bin ich nun schon hier. Die Recherchen fuer meine Magisterarbeit laufen, jedoch nicht zu meiner vollsten Zufreidenheit. Aber vielleicht ist eine latente Unzufriedenheit was die Ergebnisse angeht ja auch nicht das Schlechteste bei einer wissenschaftlichen Arbeit. Wissenschaftliche Arbeit ist auch sonst ein gutes Stichwort. Gestern durfte ich einigen wissenschaftlichen Vortraegen lauschen und habe immer wieder nach dem wissenschaftlichen Ansatz gesucht. Nicht nur das Problem der Hygiene und Muells sind eklatant. Nein, vor allem Bildung ist das Problem. Da helfen wohl auch keine Werbespots. Dieses Land hat eine Analphabetenquote von 30-50%. Und wenn man sich anschaut was die Uniabsolventen an Wissen haben, so koennen einem(der noch gar nicht fertig ist mit seinem Studium) die Traenen kommen. Es gibt kein System der Zertifizierung. Hauptsache man hoert dem Prof. zu nickt immer fleissig und lernt alles was er sagt mal kurz vor der Klausur auswendig. Eigenstaendiges Denken wird in dieser Gesellschaft weder gefoerdert noch ist es erwuenscht. Und um zu dem eigentlichen Thema zurueckzukehren lauschte ich gestern unglaublich schlechten Vortraegen. Dort waren Profs aus ganz Aegypten die wissenschaftlichen Analysen vorgestellt haben. Es ging um Menschenrechte und die Rolle der Universitaet. Einen Beitrag habe ich dort schon fast liebgewonnen. Ein Professor hat darueber referiert wie wichtig es sei das man die richtigen Buecher einsetzt wenn man Menschrechte auf den Stundenplan packt. Nun, da konnte ich ihm ja noch zustimmen. Als er dann sein Buch als das einzig wahre zu diesem Thema vorstellte, dachte ich mir das er das Prinzip der Menschenrechte nicht ganz verstanden hat. Das waren zusammen ca. 5 Minuten seines Vortrages. Die naechsten 25 Minuten verwendete er darauf sich ueber die Buchmafia an den Unis zu entruesten. Sie haetten sein Buch kopiert und billiger angeboten, oder man koennte Zusammenfassungen des Buches kaufen etc. Er verdient in diesem Fall natuerlich kein Geld, was ihn wohl am meisten stoerte. Nun, ich habe mir das ganze kopfschuettelnt angehoert. Am Schluss seines Vortrages ueber die Buchmafia stellte er sie als das waren Problem der Vermittlung der Menschrechte dar und ueberhaupt sind alle Probleme an aegyptischen Universitaeten nur aufgrund kopierter Buecher existent. (Ich bin auch gegen Fotokopien, die zerstoeren ja auch mehr und mehr die Menschenrechte an deutschen Unis.) Interessant, wie ich finde. Und wer jetzt denkt, das jemand auf dem Podium oder aus dem Plenum etwas dazu gesagt haette, der war noch nie in Aegypten. Stattdessen wird genickt und geklascht und ihm zu seinen Untersuchungen gratuliert. Die Obrigkeitstreue ist unfassbar.
Nun noch ein andere lustiger Beitrag von einer anderen Konferenz: Es ging im Allgemeinen um die Umweltproblematik und das Wasserproblem in Aegypten. Aegypten besteht nunmal aus ueber 90% Wueste. Aegypter lassen ihr Auto zum Teil mehrfach am Tag waschen(keine Uebertreibung). Abwaesser werden ungefiltert in den Nil geleitet. Muell auch. Toilettenspuelungen laufen den ganzen Tag. Und statt die Strasse fegen oder den Muell wegzuraeumen wird einfach ordentlich Wasser drauf geschuettet. All die europaeischen oder auch speziell deutschen Angewohnheiten was Wassersparsamkeit und Wassersauberkeit angeht werden hier komplett ignoriert.
So trug es sich zu, das eine konservativ verscheleierte Professorin sich auf dieser Konferenz meldete und sagte sie habe das Problem oder besser die Loesung fuer die Wasserproblematik gefunden. Alle hoerten aufmerksam zu. Nun kommt es: Schuld an der Knappheit sauberen Wassers sind die ganzen Swimmingpools in Aegypten. Da ist viel yu viel Wasser drin und die braucht eh kein Mensch. Schliesslich koenenn die meisten auch nicht schwimmen und die Touristen wuerde man ja auch nicht brauchen. Interessant wuerde ich sagen. Also alle Pools schliessen und Aegypten hat kein Wasserproblem mehr. Touristen raus und dann ist auch das Finanzproblem hier geloest. Prost wuerde sagen.
So far
der Sascha

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